IGLeben
8 Wochen bei der IGL
23. August 2024
Joe
Hallo, mein Name ist Joe und ich hatte die Ehre, ein 8-wöchiges Praktikum in der IGL zu machen. Im Laufe dieses Praktikums durfte ich mir 5 verschiedene Bereiche anschauen. Nun, da ich mein Praktikum fast beendet habe, gibt mir PIKSL die Möglichkeit, über meine Erfahrungen in den verschiedenen Tagesstrukturen zu schreiben und euch so einen Einblick in andere Bereiche zu ermöglichen.
In den ersten Wochen war ich morgens in der Vitalgruppe der Kölner Landstraße. Dort startet die Gruppe morgens gemeinsam mit Kaffee/Tee und Keksen in den Tag. In dieser Zeit werden die Klient:innen ruhig und hören daraufhin gemeinsam den Bibelvers des Tages, welchen sie dann besprechen. Danach können die Klient:innen frei entscheiden, wie sie ihre Zeit gestalten wollen. Einige gehen gemeinsam zum Bücherschrank, kaufen Zeitungen, die sie dann lesen, während andere Gesellschaftsspiele spielen oder sich kreativ ausleben. Alle 2 Wochen gehen einige der Klient:innen zusammen zum Frühstücken ins Cafè Plus: Dort pflegen sie soziale Kontakte in gemütlicher Runde.
An Freitagen freut sich die Vitalgruppe immer besonders, denn dann ist immer BINGO-Tag. Dieses wird nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken abgehalten und bedeutet nicht nur, dass es Süßigkeiten gibt, sondern auch, dass die Klient:innen gemeinschaftlich spielen und sich gegenseitig unterstützen. Ein typischer Tag in der Tagesstruktur endet meistens mit ein wenig Denkarbeit, entweder in Form von Kreuzworträtseln oder mit einigen Runden Stadt, Land, Fluss. Das Klima in der Vitalgruppe ist, wie auch in den restlichen Gruppen in denen ich war, sehr herzlich und energetisch.
Nachmittags war ich in 7 von 8 Wochen in der Tagesstruktur auf der Gerresheimer Straße. Dort wird die Tagesstruktur mit Tee/Kaffee und Plätzchen eingeleitet, bevor die Klient:innen sich ihren eigenen Interessen widmen. Während einige der Klient:innen Gesellschaftsspiele spielen, betätigen sich andere kreativ, indem sie z.B. malen, lesen oder puzzeln. Außerdem gehen die Klient:innen begleitet spazieren, machen Besorgungen oder fahren mit dem Bus.
Auch in der Gerresheimer Straße gibt es ein Wochenhighlight: Den Musik-Montag. An diesem Tag bringt ein Betreuer seine Gitarre mit und sorgt mit schönen Klängen und gemeinsamem Gesang für eine schöne Zeit.
Nach einigen Wochen habe ich vormittags die Tagesstrukturen auf der Kölner Landstraße kennengelernt und bin dort in die Stammgruppe gewechselt. Die Stammgruppe läuft so ab, dass die Klient:innen morgens erst einmal selbstständig an verschiedenen Dingen arbeiten. So schauen sich einige alte Bilder an und schwelgen in Erinnerungen, während die anderen puzzeln, weben, spielen, sich einfach nur ausruhen oder mit Mitarbeitenden spazieren gehen. Nach etwa einer Stunde Tagesstruktur gibt es Tee und Kekse, bevor die Klient:innen sich wieder ihren Aktivitäten widmen. Abgeschlossen wird die Struktur mit Kakao/Kaffee.
Auch in dieser Tagesstruktur gibt es einmal in der Woche ein Musikangebot, welches die Klient:innen sehr genießen.
In meiner vorletzten Woche durfte ich die Fahrradwerkstatt im Gebäude der Renatec besuchen. In der Fahrradwerkstatt zu sein, hat mir besonders Spaß gemacht, denn dort stehen verschiedene Aufgaben zur Verfügung, wie zum Beispiel Fahrräder flicken, Bremsen reparieren, Fahrräder putzen oder das Verschrotten und Auseinanderbauen von nicht mehr zu rettenden Rädern. Die Klient:innen können jeden Tag selbst entscheiden, worauf sie Lust haben, und nutzen ihre Fähigkeiten selbstständig. Nach einiger Zeit gibt es eine Pause, in der Kaffee getrunken, gequatscht und gefrühstückt wird. Danach können die Klienten entweder noch etwas weiterschrauben oder bereits anfangen, in Ruhe aufzuräumen.
Die letzte Woche meines Praktikums habe ich im PIKSL-Labor verbracht. Dort liegt der Fokus auf einem partizipativen Umgang miteinander sowie auf der Bildung der Klient:innen. Die Klient:innen gestalten dort nach einem Frühstück ihre Zeit selbst und können frei über die Computer verfügen. Während einige YouTube schauen, spielen andere PC-Spiele oder arbeiten an Berichten für die IGL im Bild. Alles in allem sind die Klient:innen hier sehr selbstständig und offen.
Als Fazit kann ich sagen, dass mir die 8 Wochen in den fünf Bereichen sehr viel Spaß gemacht haben. Ich möchte nochmals betonen, wie dankbar ich bin, an jeder Station sowohl von den Klient:innen als auch von den Mitarbeitenden herzlich aufgenommen worden zu sein. Also dafür ein riesiges Dankeschön von mir.
Liebe Grüße,
Joe